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Das Schriftstellerhaus auf den Stuttgarter Buchwochen

Dieses Jahr durften die Stuttgarter Buchwochen wieder analog stattfinden, zwar unter strengen Hygieneregeln, aber immerhin! Natürlich freuen wir uns, auch dieses Jahr wieder mit dabei zu sein – nicht nur mit einer Stellwand, sondern auch mit der Beteiligung an Veranstaltungen.

Am Dienstag vor der Eröffnung wurden unsere Publikationen von Susanne Martin ganz umweltfreundlich per Fahrrad ins Haus der Wirtschaft gebracht und unsere Stellwand bestückt. Auf ihr fanden sich unsere Publikationen, außerdem liessen wir mit Plakaten und Flyern einige Projekte der letzten beiden Jahre Revue passieren.

Buchtipp von Astrid Braun

Buchtipp Buchwochen
Foto: Susanne Martin

Es ist außerdem eine gute Tradition, daß Mitarbeitende aus Stuttgarter Buchhandlungen und anderen Institutionen Bücher empfehlen, die ihnen besonders gut gefallen haben. Natürlich war auch Astrid Braun mit einer Buchempfehlung vertreten!

„Dunkelblum“ von Eva Menasse war ihr Tipp.

 

 

Lesung von Moritz Heger

Unser erster Vorsitzender Moritz Heger stellte im Gespräch mit Silke Arning vom SWR  seinen im Frühjahr im Diogenes Verlag erscheinen Roman „Aus der Mitte des Sees“ vor. Die Beiden sprachen über die Hauptpersonen des Buches, über die Reaktionen auf den Roman in der Benediktinerabtei Maria Laach und natürlich darüber, wie man als Autor die richtige Sprache für eine solche Geschichte findet. Gut ausgewählte Lesepassagen ergänzten diese Themen wunderbar und das Publikum honorierte das Gehörte nicht nur mit Beifall sondern griff auch am Büchertisch des Vaihinger Buchladens kräftig zu!
Wenn Sie keine Zeit hatten, dabei zu sein, empfehlen wir die 5. Folge unseres Podcasts „Aus dem Häuschen“, in der Astrid Braun mit Moritz Heger über seinen Roman spricht.

Lesung von Angela Lehner in der Stadtbücherei

Kaum mehr als ein gutes Jahr ist vergangen, seit Angela Lehner unsere Stipendiatin in dem schwierigen Jahr 2020 gewesen ist. Als sie im März 2020 hier eintraf, am 9. März ihre Vorstellung hier im Haus erlebte, kam nur wenige Tage später der erste harte Lockdown.
Zu dieser Zeit saß sie schon an ihrem zweiten Roman, der final nun den Titel „2001“ trägt und im Herbst 2021 bei Hanser Berlin herausgekommen ist. „Wahnsinn“, habe ich ihr bei einem Telefonat im März 2021 ins Ohr gebrüllt, als ich davon erfuhr, dass sie das Manuskript tatsächlich schon abgegeben hatte.

Fotos: Astrid Braun

Entspannt und mit einer sehr gut vorbereiteten Moderatorin Carolin Grafe erläuterte Angela Lehner in der Stadtbibliothek die Themen des Romans, der zwei Welten gegeneinander schneidet: die schwierige dörfliche Lebenswelt in einem österreichischen Bergstädtchen von Jugendlichen, die sich als „Restmüll“ fühlen, mit der aus dem Rückblick am Horizont aufscheinenden Katastrophe des 9. Septembers 2001 in New York.
Das berüchtigt schwierige zweite Buch jedenfalls hat Angela Lehner während einer die gesamte Welt erschütternden Krise überzeugend gemeistert.

Wolfgang Tischer liest „Der Spieler“ von Fjodor M. Dostojewskij

Am 11.11.2021 jährte sich der Geburtstag von Fjodor M. Dostojewskij zum 200. Mal, Anlass für die Organisator:innen der Stuttgarter Buchwochen unser Vorstandsmitglied Wolfgang Tischer einzuladen, um den Roman „Der Spieler“ des grossen russischen Autors zu Gehör zu bringen. Der versierte Vorleser erweckte den Roman in der Übersetzung von Alexander Nitzberg zu neuem Leben. Das Duo Brassax (Tom Martin und Bernd Grünen), mit dem wir letztes Jahr bereits bei einer literarischen Session zu unserer Hölderlin-Anthologie im Freien_Radio_für_Stuttgart zusammengearbeitet hatten, umrahmte den literarischen Abend musikalisch.
Die literarische Session können Sie übrigens hier noch nachhören, leider (aus rechtlichen Gründen) ohne Musik.

Das „Literarische Buchhandels-Quartett“ mit Wolfgang Tischer

Beim genauen Betrachten der Bilder fällt auf: Dieses Jahr fand sich nur ein Trio auf der Bühne im Haus der Wirtschaft ein. Thomas Ott, Inhaber der Buchhandlung Erlkönig in Stuttgart, hatte coronabedingt abgesagt. Und so diskutierten unser Vorstandskollege und Inhaber des Literatucafé im Internet, Wolfgang Tischer, Barbara Knieling von Lieblingsbuch in Bietigheim-Bissingen und Ninja Jardin von Wittwer Thalia Stuttgart in der 6. Ausgabe des Literarischen Buchhandels-Quartetts nur zu dritt. Aber Thomas Ott war dennoch präsent, denn auch über sein vorgeschlagenes Buch wurde rege diskutiert und er hatte sein Statement vorab an Wolfgang Tischer geschickt. Wie schon in den vorherigen Ausgaben kam es zu einem lebhaften Austausch, nicht immer waren sich die Diskutant:innen in ihrer Beurteilung einig. Aber gerade darin liegt ja auch ein Reiz dieses Veranstaltungsformates, den das trotz widriger Bedingungen erstaunlich zahlreich erschienene Publikum sehr zu schätzen wusste.

Am Ende standen, auch das eine Tradition, persönliche Buchtips für den Gabentisch.

Ein üppiger Büchertisch © Susanne Martin
Ein üppiger Büchertisch © Susanne Martin

Und das waren sie, die Bücher, die danach am Büchertisch noch eingesehen und erworben werden konnten:

Hervée Le Tellier: Die Anomalie (Übersetzung Romy und Jürgen Ritte), Rowohlt Verlag
(zur Diskussion gestellt von Ninja Jardin)

Andreas Moster: Kleine Paläste, Arche Verlag
(zur Diskussion gestellt von Barbara Knieling)

Sally Rooney: Schöne Welt, wo bist du? (Übersetzung Zoe Beck), Claassen Verlag
(zur Diskussion gestellt von Wolfgang Tischer)

Gabriel Wolkenfeld: Babylonisches Repertoire, Verlag Murey Salzmann
(zur Diskussion gestellt von Thomas Ott)

Und das sind die Buchtipps:

Von Ninja Jardin: Andreas Pflüger: Ritchie Girl, Suhrkamp Verlag
Von Barbara Knieling: Peer Martin: Blut und Schokolade, Dressler Verlag
Von Thomas Ott: Douglas Stuart: Shuggie Bain, Hanser Berlin
Von Wolfgang Tischer: Jessica Lind: Mama. Kremayr & Scheriau

Inzwischen ist auch der Mitschnitt der Diskussion auf Literaturcafe.de verfügbar! (Audio, ca 1,5 Std)

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