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John Sauter: „Literatur im Herzen der Stadt“

John Sauter, Das HOCHHAUS © John Sauter
John Sauter, Das HOCHHAUS © John Sauter

Diese Treppen, immer diese Treppen, aber gut, zum Sport taugen die schon, Wanderschaft beugt Rückenbeschwerden vor und das sollte man als Schreibender schon beachten. Hechelt man die Dinger also hoch, und ach der Blick über die Stadt am Neckar so schön.

In die Zacke zum Runterkommen einsteigen? Nein, heute ist das nicht im Programm und wieder im Tal angekommen, vorbei am Marienplatz (wunderschön) und ZickZack durch ein paar Gassen steht man wieder davor: Schriftstellerhaus Stuttgart mitten in der Stadt.

Herzi.

Hier unter einem Dach direkt am Ausgang der U-Bahnstation entsteht Literatur, mehrmals im Jahr durch die ansässigen Stipendiaten und zu Stoßzeiten mehrmals die Woche in Lesungen, Treffen, Seminaren; sogar ein Podcaststudio befindet sich in einer der oberen Etagen, direkt über der Schaltzentrale, deren Wände Bücherregale bilden.

Dieses Haus lebt, es ist kein Ort, wie so viele andere Institutionen, der zwischen den großen Events verwaist, nein, hier ist immer jemand da, immer was los, Literatur wird sozusagen gelebt. Trotzdem bleibt – und das ist meine subjektive Sicht – immer genug Ruhe zum Schreiben. Der Sommer in Stuttgart war unglaublich produktiv. Nicht nur ein Gedichtband ging am Ende meiner Zeit zum Verlag und dann zur Druckerei (John Sauter – „Geister“ erscheint am 30. Oktober via Azur/Voland&Quist) sondern auch ein Album wurde fertig aufgenommen („Mit Streitaxt, Mic und Timing“ Ende des Jahres auf Vinyl via WeTakeMoney) und fand den Weg ins Presswerk, und ein Theaterstück ist entstanden.

Die vorliegenden 50 Seiten sind zwar noch lange nicht das, was mir vorschwebt, aber ein Anfang ist getan. Danke Stuttgart, danke Schriftstellerhaus.